Zusammen mit den Ingenieuren der TU Dresden hat die Gitarrenbaumanufaktur Armin Hanika ein technisches Verfahren (Thermomodifikation) entwickelt, das einheimische Hölzer wie Fichte, Ahorn oder Kirsche mit ausgezeichneten Klangeigenschaften versorgt und sie damit für den Bau akustischer Gitarren nutzbar macht. Durch eine besondere thermische Behandlung erhalten die heimischen Hölzer akustischen Eigenschaften, die denen von Tropenhölzern in nichts nachstehen. Bei Temperaturen zwischen 120 und 220 Grad Celsius sowie reduziertem Sauerstoffgehalt wird der Alterungsprozess des Holzes beschleunigt, sodass es nach einem Jahr Materialeigenschaften besitzt, die Tropenhölzer nach einer Lagerung von sechs bis zehn Jahren erreichen.
Mittlerweile baut Armin Hanika in seiner „Nativ-Reihe“ vier neue, vollständig tropenholzfreie Gitarrenmodelle aus thermisch behandelten einheimischen Hölzern. Hierfür wurde Hanika Gitarrenbau am 09. Mai 2019 auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin als „ZIM-Handwerksprojekt des Jahres“ ausgezeichnet.
Die Verwendung der heimischen Hölzer ist nicht nur nachhaltig, sondern auch mit einem geringeren bürokratischen Aufwand verbunden, nachdem seit Anfang 2017 das Washingtoner Artenschutzabkommen verschärft wurde. „Es ist nicht so, dass wir keine Tropenhölzer mehr bekommen. Aber durch die Dokumentationspflicht steigt der bürokratische Aufwand, so dass wir nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus kaufmännischer Vernunft nach Alternativen suchen müssen.“, erklärt Armin.

Der Großteil der Hanika-Gitarren wird noch immer aus Tropenhölzern gefertigt. Auf der Instrumenta wird Armin Hanika aber selbstverständlich neben den „konventionellen“ seine „heimischen“ Gitarren dabei haben und gerne zum Anspielen zur Verfügung stellen. Kommt vorbei und testet den Klang der Heimat!